nachhaltige Verpackung

Nachhaltige Verpackung: 5 Verpackungsgrundsätze

17 min lesen 02 Juni 2020
Verpacken und Umwelt – nur scheinbar ein Widerspruch. Fakt ist: Gebrauchte Verpackungen machen den größten Teil der Abfälle aus Haushalten aus. Die Menge steigt seit Jahren, und im Jahr 2020 fielen in Deutschland 18,8 Mio. Tonnen Verpackungsmüll an.
Fakt ist aber auch: Verpackungen schützen beim Transport, halten Lebensmittel frisch und dienen der Hygiene – und tragen so dazu bei, Abfall zu vermeiden. Optimaler Produktschutz bleibt eine der zentralen Anforderungen an Verpackung. Verpackungen sind nötig und nicht wegzudenken. Künftig wird es aber noch wichtiger, die richtige Balance zwischen Produkt- und Umweltschutz zu finden, Nachhaltigkeit ist die Zukunft auch in der Verpackung.
Die eigentliche Frage ist also nicht, ob wir verpacken, sondern wie. Und diese Frage müssen sich alle am Verpackungskreislauf beteiligten Akteure stellen, immer und immer wieder. Denn immer wieder ändern sich Rahmenbedingungen, es gibt neue Erkenntnisse, neue Gesetze und neue Materialien. Die entscheidende Frage: Wie geht nachhaltig Verpacken?

Verpackung muss sein

Sie verkaufen Ihre Waren online? Dann ist es keine Option die Verpackung bzw. Polsterung ganz weg zu lassen. Ein Produkt, das beschädigt beim Kunden ankommt, kommt sowohl im Wortsinn sowie im übertragenen Sinn nicht gut an beim Kunden. Es ist also nicht gut für Ihr Image, aber auch nicht gut für die Umwelt: Retoure und Neuversand bedeuten nämlich eine zusätzliche Belastung für die Umwelt und ihr Portemonnaie. Die Herausforderung ist es also, eine Balance zwischen Produktschutz und Umweltschutz zu schaffen, wobei man aber die Kernaufgaben einer Verpackung nicht aus dem Blick verlieren darf:

Diese Punkte gilt es nun also unter dem Nachhaltigkeitsaspekt zu erfüllen. Denn:

Kunden wählen zukünftig ihre Lieferanten auch nach dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Laut einer PwC Umfrage sind 85% der Konsumenten nachhaltige Verpackungen wichtig. Bereits 52% suchen gezielt nach Produkten mit umweltfreundlicher Verpackung. Und das ist eine Entwicklung, die einer grünen Revolution gleichkommt. Denn in Zukunft wird nur der Händler gute Geschäfte machen, der in das Thema nachhaltige Verpackung investiert!

Kunden werden Lieferanten aktiv abwählen, die das Thema nachhaltiges Verpacken vernachlässigen.

Für einen Online-Händler ist es keine Option die Verpackung weg zu lassen. Ein Produkt, das beschädigt beim Kunden ankommt, wäre nicht gut für das Image. Retoure und Neuversand bedeuten zudem eine zusätzliche Belastung für die Umwelt und das Portemonnaie. Somit braucht es ein Mindestmaß an Verpackung. Und genau darum geht es: ein (Mindest-)Maß – „Bewusst und nachhaltig verpacken!“ sagen die Verpackungsprofis, denn Schutz ist nachhaltig.

Wie geht nachhaltiges Verpacken? – 5 Grundsätze bei RAJA

Wen sehen die Befragten einer Umfrage des BMU in der Hauptverantwortung, Verpackungen zu reduzieren?

Die Verpackung hat jeher hauptsächlich 5 Aufgaben: den Produktschutz, die ansprechende Produktpräsentation, die Markenbildung, das Auspackerlebnis – also den WOW-Effekt generieren und natürlich die Kommunikationsfunktion. Es gibt 5 Grundsätze für nachhaltiges Verpacken, die wir Ihnen an die Hand geben wollen, die bereits gutes Optimierungspotential in Bezug auf Nachhaltigkeit auftun. DIE Regel die dabei über allem steht:

Grundsatz Nr. 1: Reduzieren

Oft wird deutlich mehr Verpackungsmaterial verwendet, als der Produktschutz es fordert. Dies ist zu großen Teilen bei Lebensmittel- und Convenience-Verpackungen der Fall („Mogelverpackungen“). Aber auch in Versand und Transport wird oft zu viel Material verwendet. Der Hauptgrund: Viele Versender nutzen aus Gründen der Kostenoptimierung Versandverpackungen in Standardgröße(n)– und füllen die entstehenden Hohlräume dann mit Füllmaterial, das in diesen Mengen bei einem passgenauen Versandkarton nicht nötig wäre. Laut einer Forbes Studie aus 2018 enthalten 60% der Lieferungen mehr als 25% Leervolumen. Beim Versand von Ersatzteilen lag der Wareninhalt gar nur bei einem Prozent – die restlichen 99 Prozent bestanden ausschließlich aus Füllmaterial. Ziel muss sein, die passende Verpackung für Ihr Produkt zu wählen, d.h. eine Verpackung nur so groß wie nötig und mit genau ausreichend Polsterschutz um ein sicheres Ankommen Ihrer Ware zu gewährleisten.

Besonders wir Deutschen sind wahrlich kein Vorreiter in Sachen Müllvermeidung. Pro Kopf produzieren wir laut Umweltbundesamt jährlich 220 Kilo Müll und sind damit Rekordhalter in Europa. Und ein Großteil davon verursachen Verpackungen. Das seit Januar 2019 geltende Verpackungsgesetz (VerpackG) bedeutet einen kleinen Schritt in Richtung umweltfreundlich Verpacken. Ein wesentlicher Punkt dabei ist die Lizensierung von Verpackungen, die sich an private Endverbraucher richten. Für schwer recycelbare Verpackungen liegen die Lizensierungskosten höher als beispielsweise für Naturmaterialien. Das ist ein Anreiz für Unternehmen weniger und vor allem umweltfreundliche Verpackung zu verwenden.

Daher geht der Trend in Richtung höhenvariable Kartonage, die sich der Produktgröße anpasst und so das Füllmaterial reduziert bzw. hin zu ganz spezifischen Buchverpackungen und Fixierverpackungen, die Polstermaterial überflüssig machen.

Produktgröße = Verpackungsgröße?

Wohl kaum ein Onlinehändler hat nur ein Produkt im Angebot. Und wo unterschiedliche Produktgrößen und Mengen gehandelt werden, ist es sinnvoll, verschiedene Verpackungsgrößen einzusetzen. Für jede Produktgröße die passende Verpackung, so lautet der Idealzustand. Die Realität sieht häufig anders aus: Da erfolgt der Versand einer Computermaus auch gerne mal in einem Karton, in dem sonst ein kompletter Computer auf die Reise geht.

Vor allem bei kleineren Onlineshops kommt das häufiger vor als man denkt. Der Grund liegt in der logistischen Herausforderung. Umso mehr Produkte mit unterschiedlicher Größe sich im Sortiment befinden, umso mehr Verpackungsgrößen sind vonnöten. Das wiederum setzt eine größere Lagerfläche voraus.

Daher verwenden Onlinehändler bei der Verpackung oftmals Einheitsgrößen. Mit der Folge, dass der Karton deutlich größer als der Inhalt ist. Durch die größere Verpackung entstehen jedoch zusätzliche Kosten und mehr Verpackungsmüll: Denn zum Schutz des Produktes werden Füllmaterial aus Papier, Luftpolsterfolie oder Verpackungschips in die Hohlräume gefüllt. Es geht auch anders.

Lösungsansätze für passgenaue Verpackung

  • Mit höhenvariablen Kartons stehen 13 verschiedene Größen zur Auswahl, die auf fünf verschiedene Höhen eingestellt werden können. Die Rillungen sind in den unterschiedlichen Höhen vorgestanzt und können einfach auf der gewünschten Höhe eingeschnitten werden. Damit hat man immer die passende Größe auf Lager, ohne verschiedene Größen einlagern zu müssen.
  • Teleskopschachteln passen sich ebenfalls dem Inhalt an. Boden und Deckel werden getrennt geliefert, das ermöglicht die flexible Anpassung der Füllhöhe. Die Schachteln eignen sich für alles, was in die DIN-Formate A4 oder A5 passt.
  • Weist das Produkt jedoch ein nicht gängiges Format auf, sind maßgeschneiderte Kartons  eine Lösung: Größe und Anforderungen an den Karton werden abgeklärt, ein Muster erstellt und anschließend geht der ganz individuelle Karton in die Produktion.
  • Die Haubenschrumpfmaschine zählt quasi zur Grundausstattung von Onlinehändlern. Mit ihrer Hilfe lassen sich passgenaue Verpackungen selbst herstellen. In nur einem Arbeitsgang erfolgt das Schrumpfen und Einschweißen. Dabei sind die Einsatzgebiete sehr vielfältig. Die Folie bietet Schutz vor Verschmutzungen bei der Lagerung und dem Transport der Produkte, gleichzeitig können Produkte gut gebündelt werden. Durch den hohen Glanz der Folie wird das verpackte Produkt sogar noch aufgewertet. Neben Printprodukten eignen sich bekanntermaßen DVDs, Blue-raus oder Software für die Folienverpackung.

Hier gewinnt jeder:

Geringere Verpackungskosten, weniger Portokosten und dank besserer Auslastung der Transportfahrzeuge auch weniger CO²-Ausstoß.  RAJA passt das Sortiment hinlänglich der portospezifischen Größen der Deutschen Post, von DHL, UPS & Co konstant an.

Portooptimierter Versand geht praktischerweise einher mit nachhaltigem Versand.

Trotzdem: Polsterung muss in vielen Fällen sein. Wenn Ihr Artikel kaputt beim Kunden ankommt, ist ein Rück- und erneuter Versand nicht nur aus Umweltaspekten wenig wünschenswert. Ihr bis dahin aufgebautes positives Image ist dahin.

73% der Konsumenten bestellen nicht wieder beim gleichen Lieferanten, wenn die Ware beschädigt geliefert wurde.

Grundsatz Nr. 2: Wiederverwenden

Ziel ist es, das Maximum an Nutzen aus einer Verpackung rauszuholen:

  • Verwenden Sie Verpackungen mit Mehrfachnutzen, z.B. solche, die sich sowohl für den Hin- als auch Rückversand eignen, wie wiederverschließbare Papierbeutel.
  • Geben Sie der Verpackung einen Mehrwert. Sie können beispielsweise einen QR Code mit Zusatzinfos oder Produktvideos etc. aufdrucken, um ihr einen Sinn zu geben außer dem Produktschutz. Personalisieren Sie Ihre Verpackungen um sie zum Markenbotschafter zu machen.  Personalisierte Verpackungen erwirken auch beim Auspacken einen WOW-Effekt und bleiben in positiver Erinnerung. Mit Ihrer Verpackung können Sie sich herausheben. In einer amerikanischen Studie aus 2014 gaben bereits 66% an, dass die Verpackung aussagt wie viel Sorgfalt ein Händler Ihnen und ihrer Bestellung entgegenbringt.
  • Eine Idee, die derzeit allerdings noch keine Praxistauglichkeit hat:¾  der 1000 Teilnehmer einer Umfrage von PwC würden ein Mehrwegsystem bei Versandverpackungen gutheißen, Dafür eignen sich z.B. Transportboxen. 7 von 10 Befragten wären bereit dafür einen Pfand von durchschnittlich 2,49€ zu zahlen. Allerdings wären nur ¼ bereit tatsächlich mehr Geld für ein Produkt mit nachhaltiger Verpackung zu zahlen. Dies kann ein Zukunftskonzept sein, für das es aber noch viel Entwicklungsarbeit und Kooperationen zwischen Versendern bedarf. Eine wachsende Zahl an Unternehmen setzen statt auf Einweg- auf Mehrwegverpackungen. Diese werden nach Benutzung zurückgenommen, gereinigt und erneut verwendet. Das Wiederverwenden bringt geringeren Rohstoff- und Energieverbrauch bei der Herstellung, aber auch geringere Abfallmengen in Unternehmen und Haushalten.
    Schon üblich und etabliert sind Mehrwegsysteme bei Getränke- und Molkereiprodukten, aber sie sind durchaus denkbar auch als Lösung in der Industrie oder für Transportverpackungen. Das Prinzip „Europalette“ lässt sich nämlich auch ausbauen und anwenden bei Mehrwegbehältern wie Gitterboxen und Kunststoffkisten, ideal für nachhaltiges Verpacken. Die Umstellung auf Mehrwegsysteme bedeutet aber zunächst eine nicht unerhebliche Investition: Die Logistik muss umgestellt werden, der Rücklauf der Mehrwegbehälter muss gewährleistet sein, die Reinigung -insbesondere auch vor dem Hintergrund der geltenden und aktuell verschärften Hygienevorschriften! – ist komplex und aufwändig.
    Für wen eignen sich Pfand- bzw. Mehrwegsysteme? Und was gilt es zu beachten?
    Unternehmen, die einen festen Kundenstamm beliefern und deren Produkte weitestgehend homogen sind in Größe und Schutzanforderungen, profitieren von Mehrwegverpackungen. Dabei muss beachtet werden, dass die Verpackungen stabil, langlebig und gut zu reinigen sein. Für positive Effekte in Lager und Transport sollten Mehrwegbehälter genormte Maße haben und gut stapelbar sein. Siehe auch BIHK Leitfaden für Recyclingfähige und nachhaltige Verpackungen 
    Mehrwegverpackungen im Onlinehandel?
    Ein ganz wesentlicher Anteil an Verpackungsmüll fällt bei Onlinebestellungen an. Die gängigen Versandverpackung sind optimiert für den Versand per Post und so konzipiert, dass sie auch einen einmaligen Rückversand überstehen – dann ist Schluss. Entweder beim Verbraucher, spätestens aber nach dem Retourversand beim Versender werden sie entsorgt und dem Recycling-Kreislauf zugeführt. Die Strukturen für Mehrwegverpackungen im Onlinehandel sind längst nicht geschaffen. Aber: Die Akzeptanz unter den Verbrauchern wäre zumindest laut einer Studie von PwC schon mal da:
    Umdenken auch beim Online-Konsumenten: 70% der Befragten wären bereit, bei Ihren Bestellungen auf Mehrweg-Versandverpackungen umzusteigen Studie pwc, Februar 2018
  • Für das interne Handling sind stabile Lager- und Kommissionierboxen oder Paletten sinnvoll, die bei richtiger Nutzung ein Leben lang halten.
Auch interessant: Sind Onlinebestellungen wirklich klimaschädlicher als im stationären Handel zu kaufen?

Grundsatz Nr. 3: Ersetzen

Gemeint ist das Ersetzen von Verpackungen mit hoher Umweltbelastung durch umweltverträgliche Alternativen, die auch recycelt werden können. In Bezug auf Verpackungsmaterialien wird ausgiebig und intensiv diskutiert. Der Klassiker unter den Streitfragen? Ist Plastik generell schlechter als Papier? Es lohnt sich immer, im Einzelfall zu entscheiden. Viele Faktoren beeinflussen die Entscheidung: Schutzansprüche des Produktes, welche Einflüssen ist der Verpackungsinhalt bei Lager und Transport ausgesetzt, über welche Dauer muss der Schutz bestehen.

Das Problem ist, dass Plastik ein Material ist, welches einmal produziert ewig existiert. Daher ist es hier extrem wichtig, Plastik zu recyceln und das Material wieder zu verwenden. Da dies momentan nicht geschieht, weichen viele Verbraucher auf Papier aus. Wir müssen die Hersteller dazu bewegen mehr Produkte aus Recyclingmaterial herzustellen. Es lohnt sich auch immer, den gesamten Lifecycle des Materials anzuschauen, von der Herstellung bis zur Entsorgung nach möglicherweise mehrfacher Wiederverwertung. Keiner der Wertstoffe erfüllt alle Kriterien zur Nachhaltigkeit. Wir beraten Sie gerne bei der Auswahl des passenden Verpackungsmaterials für nachhaltiges Verpacken. Aber auch wir haben (und tun es immer noch!) dazugelernt und prüfen kontinuierlich, ob es eventuell verträglichere Materialen mit denselben Schutzeigenschaften gibt. So haben wir beispielsweise Produkte aus Polystyrol aus dem Sortiment genommen und durch Produkte aus Karton ersetzt.

Hier finden Sie einige Beispiele unserer Produkte für nachhaltiges Verpacken, mit umweltverträglichen Alternativen, die auch recycelt werden können:

  • Ein sehr einfacher Schritt ist hier, Ihr Klebeband aus PVC oder PP mit normalem Papier-Packband oder noch besser Nassklebeband zu ersetzen. Beide Varianten sind auch als bedruckte Klebebänder erhältlich.
  • Einige Konzerne, zum Beispiel auch die Otto Group, haben bereits alles PVC aus Ihrem Verpackungssortiment gestrichen und ersetzt.
  • Kantenschutzecken aus Karton sind ökologischer als die aus Styropor und dabei nicht weniger effektiv.
  • Mittlerweile gibt es Umreifungsband aus Papier oder recyceltem Material, klimaneutral produzierte Luftpolsterfolie, Verpackungschips auf Maisbasis und die Entwicklung geht weiter…
  • Noch vor kurzem waren Styropor-Kühlboxen Standard. Doch heutzutage gibt es für den Kühltransport einige Alternativen, die auf Styropor verzichten. Da wäre z.B. der WrapPak Protector von Ranpak, deren Papierpolster nachweislich über 18 Stunden ihre Produkte kühl halten. Durch die spezielle Wellung und Schichtung des Papierpolsters bleibt die Kälte im Paket.

Ein bisschen komplizierter wird es beim Ersetzen von Luftpolster durch Papierpolster. Das KANN Sinn machen. Es ist allerdings im Einzelfall zu prüfen ,welche Produkte die passenden sind. Zwar wird das Thema in den Medien momentan polarisiert und 92% aller Verbraucher würden den Verzicht von Plastik befürworten, aber Plastik ist nicht per se schlecht.

Vielmehr muss unterschieden werden zwischen Produkten, die 1x verwendet werden und Produkten, die langlebig sind oder eben dem Recycling zugeführt werden können. Und dies ist auch der springende Punkt für alle Materialien: Nur, wenn sie voll recycelbar sind, können sie auf Dauer zu einer umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft beitragen.

Ein gutes Beispiel liefert hier die Firma Debatin, Produzent von Dokumententaschen, welche sich direkt mit Recyclingfirmen zusammenschließt um Folienmaterial zu gewinnen, dass sie wiederum zu neuen Folien für z.B. Dokumententaschen und andere Beutel verarbeiten können. Ein Hersteller, der die Kreislaufwirtschaft vorantreibt. Wir als RAJA bevorzugen Lieferanten mit umweltfreundlichen Initiativen.

Und das bringt uns direkt zu Grundsatz Nr.4:

Grundsatz Nr. 4: Nachwachsen

Einige Beispiele für die Verwendung biobasierter Verpackungen aus nachwachsenden Naturstoffen:

  • Ein Produkt, das durch die Medien geht, ist der Graskarton. Dieser bleibt aber ein Nischenprodukt, weil wir auch damit nicht unseren Papierhunger stillen können.  Außerdem löst er nicht das Problem kein Frischholz zu benötigen. Graspapier ist leicht gelblich mit Heustückchen drin, besteht aber zu max. 50% aus Gras, Rest normaler frischer Zellstoff. Es ist eine vorübergehende Lösung Ressourcen (wie Holz) zu schonen und Transportwege zu verkürzen.
  • Auch Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, nicht zu vergessen. Man sollte hier aber eben auf den Blauen Engel, das FSC oder PEVC Logo achten um sicher zu stellen, dass das Papier aus regenerativer Forstwirtschaft stammt.
  • Andere biobasierte Lösungen sind zum Beispiel: Verpackungschips aus Mais- oder Erbsenstärke, Folien aus Kartoffelstärke, die aus Kartoffelschalen gewonnen wird…

Es gibt viele Möglichkeiten, doch werden Sie der Umwelt nur dauerhaft nützen, wenn Sie in die Kreislaufwirtschaft einzahlen, wenn sie nicht in Konkurrenz zu Futterpflanzen treten und Landwirtschaftsflächen durch Monokulturen zerstören. Daher können auch diese Verpackungsmittel nur eine vorübergehende Lösung sein.

Wo immer es die Produktanforderungen erlauben, bieten wir Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen an. In unserem Produktsortiment erkennen Sie diese zum Beispiel am FSC oder PEFC Siegel – im Bereich Holz, Papier und Karton. Aber auch pflanzliche Stärke und PLA (abbaubares Bioplastik) werden verwendet. So ist inzwischen auch im Bereich Take-Away Verpackungen das Thema nachhaltiges Verpacken in unserem Sortiment vorherrschend – vom Pappbecher aus recycelbaren und nachwachsenden Rohstoffen über Teller aus Zuckerrohrbis hin zu Rührstäbchen aus Holz, die voll und ganz biologisch abbaubar sind.

Grundsatz Nr. 5: Recyceln

Einer der wichtigsten Grundsätze. Was geschieht mit der Verpackung, nach Gebrauch? Das Schließen der Recycling-Kreisläufe ist eine der wesentlichen Herausforderungen, denen wir uns in Bezug auf Verpackungen stellen müssen. Dabei möchte die RAJA-Gruppe Teil eines positiven Kreislaufs sein, indem sie das Recycling von Verpackungen fördert und auf die Recyclingfähigkeit der angebotenen Produkte achtet. Vom Gesetzgeber gibt es hierzu klare Vorgaben:

In Europa werden bereits 72 % des Papiers und der Kartons recycelt… ein Rekordwert, den keine andere Recyclingbranche erreicht! Die Altpapiereinsatzquote  (der Altpapieranteil an der gesamten deutschen Papierproduktion) liegt bei rund 75 %!

Global werden nur 14% des Plastiks recycelt, weitere 14% werden verbrannt, 40 % landen auf Mülldeponien und der Rest in der Umwelt …

Erklärtes Ziel ist es bis ins Jahr 2030 80% zu recyceln!

Erfüllen wir in Österreich die Recyclingquoten?

Die Recyclingquote (bezogen auf Siedlugsabfallaufkommen) gemäß des Abfallwirtschaftspakets liegen bei 55% für 2025 und bei 65% bis 2035. Aktuell errechnet sich nach geltenden Maßstäben für Österreich eine Quote von 59% (Deutschland 67%; Schweiz 52%). Damit sind die Ziele erfüllt.

Alles gut also? Nein. Denn mit dem Inkrafttreten des Abfallwirtschaftspakets gelten auch neue Berechnungsmethoden für Recyclingquoten. Die neue, outputbasierte Berechnungsmethode (der Input in Recyclingverfahren darf erst dann zur Berechnung herangezogen werden, nachdem alle vorgelagerten Prüf-, Sortier- und sonstigen vorbereitenden Verfahren zur Entfernung von nicht recycelbaren Abfällen durchlaufen wurden) wird zur Folge haben, dass in Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz die Recyclingquoten absinken werden.

Auch für Verpackungen werden klare Ziele vorgegeben
Für Verpackungen werden konkrete Recyclingziele vorgegeben:

  Bis 2025  Bis 2030
Alle Verpackungen  65%  70%
Plastik  50%  55%
Holz  25%  30%
Eisenmetalle  70%  80%
Aluminium  50%  60%
Glas  70%  75%
Papier und Karton  75%  85%
Das bedeutet, dass alle drei Länder [D,AT,CH (Anm. d Red.)] erhebliche Anstrengungen unternehmen müssen, um die Recyclingziele zu erreichen.Thomas Obermeier, Sylvia Lehmann (TOMM+C)
Der Beitrag des Einzelnen:
Nutzen Sie Verpackungen aus Recyclingmaterial, die selbst auch wieder recycelbar sind. Bieten Sie Ihren Kunden Lösungen, die sie leicht und richtig entsorgen bzw. dem Recycling zuführen können.

Die Verpackung der Zukunft ist Sicher, Nachhaltig und Persönlich! Warum? Weil es die Kunden wollen!

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