Frauen in Führungspositionen – was sich in vielen Unternehmen längst nicht abbilden lässt, ist bei der RAJA-Gruppe in großen Teilen gelebte Realität. Zum heutigen Weltfrauentag ist RAJA damit ein gutes Beispiel mutiger Frauen in Führungspositionen und Motivation für viele andere Gründerinnen und Frauen, die eine Karriere anstreben. Denn in Bezug auf die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen gibt es vielerorts noch Nachholbedarf. Auch deshalb setzt sich die RAJA-Gruppe für die stärkere Emanzipierung von Frauen ein.
Der Gender Gap Report
Mann und Frau gleichberechtigt in Beruf, Familie und Gesellschaft – das ist die Idealvorstellung. Vor allem im Berufsleben sind Frauen aber noch immer benachteiligt. Zwar ist die Gleichberechtigung von Männern und Frauen seit 1949 in Artikel 3 des Grundgesetzes verankert. Die Realität zeigt aber weiter Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern und es sind vor allem Männer, die Karriere machen und in Chef-Etagen sitzen.
Zwar gibt es Angleichungen und Bemühungen um solche zu erreichen, aber der Gender Gap Report 2020 des Weltwirtschaftsforums (WEF) zeigt auch:
Eine fast schon ernüchternde Erkenntnis, wenn man bedenkt, wie groß teilweise die Ungleichheiten sind.
Wie viele Frauen in Führungspositionen gibt es am deutschsprachigen Arbeitsmarkt?
Die Zahlen in der freien Wirtschaft überraschen deshalb auch nicht. Im Jahr 2016 waren nur 26 % der Führungskräfte auf oberster Ebene weiblich. Das legt eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung aus dem Jahr 2016 offen. Bei den 200 größten Unternehmen in Deutschland sind es sogar nur 8,3 %. Hier gilt es also noch deutlich aufzuholen. Denn ohne eine gleichberechtigte Einbeziehung von Frauen können Volkswirtschaften nicht wachsen und auch die Nachhaltigkeitsziele der UN nicht erreicht werden.
Hier sind wir auch bei RAJA Österreich und RAJA Deutschland noch längst nicht da angekommen, wo wir sein möchten:
Wie viele Frauen in Führungspositionen gibt es global?
Aktuell liegt Österreich im weltweiten Ranking des Global Gender Gap Reports 2020 deshalb nur auf Platz 27 (Deutschland: Platz 10). Spitzenreiter ist Island, gefolgt von Norwegen und Finnland auf den Plätzen 2 und 3. Gerade Island geht mit gutem Beispiel voran und hat die Lücke zwischen den Geschlechtern zu fast 88% geschlossen, in Deutschland liegt der Wert erst bei 78,8%. Im globalen Vergleich steht die Bundesrepublik aber immer noch gut da. Besonders in Entwicklungsländern sind nämlich noch immer 10% der Mädchen und jungen Frauen zwischen 15 und 24 Jahren Analphabeten. (Mehr Informationen zur Gleichstellung am Arbeitsmarkt auf den Seiten des Bundeskanzleramts)
Darauf konzentriert sich die Stiftung
- Unterstützung von Frauen bei der Verteidigung ihrer Rechte und der Bekämpfung von Gewalt: Die Stiftung setzt sich für die Verteidigung der Rechte von Frauen ein und wehrt sich gegen Diskriminierung sowie physische, sexuelle und psychische Gewalt gegen Frauen. Die Projekte unterstützen dafür konkret die Arbeit zur Bewältigung der Herausforderungen für die Würde und Integrität von Frauen durch Prävention, Unterstützung und Wiederaufbau. Besonderes Augenmerk wird auf besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Flüchtlingsfrauen, obdachlose Frauen und Frauen mit Behinderungen gelegt. Einige der unterstützten Projekte umfassen die Sensibilisierung und Anwaltschaft im In- und Ausland.
- Förderung von Bildung und sozialer Integration für Frauen und Mädchen: Die Stiftung soll die vielen Formen der Ausgrenzung und Diskriminierung von Frauen bekämpfen, um den Zugang zu Bildung zu gewährleisten, Hindernisse zu überwinden und die soziale Isolation zu beenden. In Zusammenarbeit mit Projektteams bietet die Stiftung Frauen und Mädchen, die aufgrund ihres Geschlechts oder aufgrund wirtschaftlicher und kultureller Hindernisse dieser Rechte beraubt sind, Zugang zu Bildung und wesentlichen sozialen Diensten. Bildung ist weithin als Schlüsselfaktor für die Stärkung von Frauen – und allgemein benachteiligten Bevölkerungsgruppen – anerkannt, aber auch ein wesentliches Instrument zur Bekämpfung von Ausgrenzung und Geschlechterstereotypen.
- Förderung der beruflichen Integration und finanziellen Unabhängigkeit von Frauen: Die Stiftung unterstützt Projekte zur Stärkung der finanziellen Autonomie von Frauen. Ziel ist es, Frauen dabei zu helfen, unabhängiger zu werden, für ihre Familien zu sorgen und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, indem sie eine Berufsausbildung absolvieren und Arbeit finden oder ein eigenes Unternehmen gründen. Der Fortschritt in Bezug auf Quantität und Qualität der Beschäftigungsfähigkeit ist sowohl in der Welt als auch in Frankreich sehr wichtig. Es geht daher darum, allen den Zugang zu Schulungen zu ermöglichen, die auf ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten, aber auch auf die Bedürfnisse des Marktes zugeschnitten sind, um den Zugang von Frauen zur Arbeit in allen Sektoren zu erleichtern.
- Stärkung der Rolle von Frauen im Umweltschutz und im Kampf gegen den Klimawandel: Die Stiftung fördert die Rolle von Frauen im Umweltschutz und im Kampf gegen den Klimawandel, einschließlich der Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, des Zugangs von Frauen zu nachhaltiger Energie, der Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen, der Abfallbewirtschaftung und von Projekten zur Anpassung an den Klimawandel unter Einbeziehung von Frauen. Die Stiftung konzentriert sich dabei speziell auf Frauen mit Innovationen und Anpassungsstrategien zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen und der biologischen Vielfalt. Als erste Opfer der Folgen des Klimawandels spielen Frauen auch eine wichtige Rolle bei der Umsetzung konkreter und nützlicher Lösungen, um die Folgen der erwarteten Auswirkungen zu verhindern und zu verringern.
Der österreichische Arbeitsmarkt: Es hat sich trotzdem schon viel getan
Auf den Seiten des Bundeskanzleramts heißt es dazu:
„Um gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit zu erreichen, bedarf es in Österreich noch vielfältiger Maßnahmen: Bisher wurden einerseits Maßnahmen gesetzt, um die strukturellen Faktoren für den hohen Gender Pay Gap zu reduzieren. Dazu zählen:
- Förderung der Karriereperspektiven von Mädchen und Frauen in allen – und insbesondere den sogenannten MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) – Berufen durch Informationsmaßnahmen wie die Online-Informationsplattform „meine Technik“ oder etwa den Girls‘ Day und den Girls‘ Day MINI.
- Abbau von Hindernissen für Frauen bei der Ausübung einer Vollzeitstelle: Dazu zählen unter anderem die Fortführung der Bemühungen zur Bereitstellung ausreichender und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuungs- und Pflegeplätze und zur Erhöhung der Väterbeteiligung.
- Initiativen zur Förderung von Frauen in wirtschaftlichen Führungs- und Entscheidungspositionen wie das Projekt „Frauen in Führungspositionen. Women are top!“ oder weitere Maßnahmen.“
Quelle: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/
Bei der Bildung stehen Frauen in nichts nach
In Bezug auf die Bildung stehen Frauen den Männern hierzulande hingegen seit vielen Jahren in nichts nach. 2019/2020 betrug der Frauenanteil unter den Studierenden an Universitäten in Österreich bei 53,5 Prozent. Andererseits: Bei den Professor*innen hingegen lag er lediglich bei 26 Prozent. Die Entwicklung der Berufstätigkeit stagniert allerdings seit fast drei Jahrzehnten.
Eine repräsentative Umfrage der Initiative Chefsache mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey zeigte sogar, dass sich der Karrierewunsch von Frauen zuletzt abgeschwächt hat. So wollen nur noch gut 30 % der berufstätigten Frauen in der Umfrage eine Führungsposition einnehmen oder weiter aufsteigen.
Denn auch 2020 sind Beruf und Familie noch immer Gegensätze, die sich nur schwer vereinbaren lassen. Und die Tatsache, dass es eben immer noch Frauen sind, die Kinder bekommen, macht die Kombination Kind und Karriere für viele Frauen unrealistisch. Denn viele haben Schuldgefühle gegenüber Nachwuchs und Arbeitgeber, wenn sie beides wollen.
Daneben erfolgt eine Rückkehr in den Beruf für viele Frauen nach der Elternzeit nicht zu denselben Bedingungen. Die meisten wechseln nach der Geburt in eine Teilzeitanstellung, Karrieren bauen aber auf Vollzeitjobs. Das liegt zum Teil auch daran, dass Kinderbetreuungsmöglichkeiten nicht genug ausgebaut und flexibel genug sind, was die Rückkehr in eine Vollzeitstelle zusätzlich erschwert.
RAJA: Eine weibliche Erfolgsgeschichte
Eine dieser Erfolgsgeschichten ist die der RAJA-Gruppe. Sie beginnt 1954 in Frankreich mit RAchel Marcovici und JAnine Rocher und einer raffinierten Geschäftsidee. Sie verkauften Gebrauchtkartons, die sie viel billiger anbieten konnten als neue Kartonagen. So entstand die Distributionsgesellschaft „Cartons RAJA“. Schon bald ermöglichte das überzeugende Produktangebot, das Sortiment zu vergrößern. Nach nur fünf Jahren hatte Cartons RAJA so bereits zehn Mitarbeiter und einen Umsatz von 1 Million Francs.
Frauen in Führungspositionen bei RAJA: mit einer Frau an der Spitze zur Internationalisierung
38 Jahre nach der Gründung steht der erste Führungswechsel an. Danièle Kapel-Marcovici übernimmt 1982 mit 36 Jahren offiziell die Geschäftsführung von Cartons RAJA. Über die Jahre optimiert sie die Unternehmensstruktur und baut verschiedene Abteilungen auf.
Nachdem sich Cartons RAJA auf dem französischen Markt etabliert hat, ist das nächste Ziel, die europäische Nummer 1 im Verpacken zu werden. Mit einem immer vielfältigeren Produktangebot beschließt Danièle Kapel-Marcovici auch, die Firma von Cartons RAJA in RAJA umzutaufen.
Zwischen 1983 und 1992 wächst der Umsatz von 64 auf 316 Millionen Francs. Das Team zählt mittlerweile 190 Mitarbeiter und RAJA gewinnt erneut den „Oscar“ der Verpackungsindustrie für ihr PadPak. Das Produkt stellt gleichzeitig den Auftakt für das Segment Maschinen und Systeme dar.
Ab 1994 beginnt die Internationalisierung der RAJA-Gruppe mit der Übernahme von Binpac in Belgien.1997 und 1998 folgen Niederlassungen in den Niederlanden und Großbritannien. Kurz vor der Jahrtausendwende wird in Birkenfeld bei Pforzheim die deutsche Niederlassung RAJAPACK GmbH gegründet. Der Rest ist Geschichte 🙂